Energieberatung und Umweltberatung für Unternehmen

Ökodesign und der Digitale Produktpass

Was kommt auf Hersteller zu?

Stilisierung eines Baumes für den Umweltschutz

Die EU-Kommission hat ehrgeizige Pläne, die die Welt des nachhaltigen Designs und des Umweltschutzes verändern werden. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Umwandlung der bisherigen Ökodesign-Richtlinie in eine Ökodesign-Verordnung. Was bedeutet das genau? Welche Veränderungen erwarten uns in Bezug auf den Schutz unserer Umwelt und Ressourcen?

Ökodesign-Verordnung: Ein rechtlicher Rahmen für nachhaltige Produkte

Die Ökodesign-Verordnung wird dazu dienen, die Anforderungen an energieverbrauchende Produkte und zusätzlich auch an andere physische Produkte auf dem europäischen Markt zu harmonisieren. Die Ökodesign-Verordnung wird den rechtlichen Rahmen setzen, um Umwelt- und Ressourcenschutzanforderungen an Produkte zu definieren. Unter den neuen Regelungen werden verschiedene Aspekte berücksichtigt wie:

  • Haltbarkeit: Produkte sollen so gestaltet sein, dass sie eine lange Lebensdauer haben, wodurch die Notwendigkeit des Ersatzes minimiert wird.
  • Austauschbarkeit von Einzelteilen: Dies fördert die Reparierbarkeit und verlängert die Lebensdauer von Produkten.
  • Reparierbarkeit: Produkte sollen leichter zu reparieren sein, um ihre Nutzungsdauer zu verlängern.
  • Wiederverwendbarkeit: Das Design von Produkten wird darauf ausgerichtet, sie wiederverwendbar zu machen.
  • Ressourceneffizienz: Eine effiziente Nutzung von Rohstoffen ist von zentraler Bedeutung, um Abfälle zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.
  • CO2-Fußabdruck: Die Verordnung wird auch Anforderungen an die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Produkten festlegen.

Ein wichtiger Aspekt der Ökodesign-Verordnung ist die Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus‘ eines Produkts, zudem soll zusätzlich noch verstärkt auf die Verwendung von Rezyklaten gesetzt werden. Dies bedeutet, dass nicht nur die Herstellung und Nutzung, sondern auch die Entsorgung und das Recycling in den Fokus rücken.

Der Digitale Produktpass: Transparenz und Information

Eine grundlegende Neuerung im Rahmen der Ökodesign-Verordnung ist die Einführung des Digitalen Produktpasses (DPP). Dieser Pass wird in Form eines QR-Codes verfügbar sein und wird es den Verbrauchern ermöglichen, umfassende Informationen über Produkte abzurufen, einschließlich ihrer Eigenschaften und Umweltauswirkungen.

Der DPP wird zunächst ab 2026 für Transaktions- und Industriebatterien mit einer Kapazität von mehr als 2 kWh eingeführt. In der Folge werden alle anderen Produkte nach und nach folgen. Dieser Ansatz soll die Transparenz und Verantwortlichkeit in der Produktkette erhöhen und den Verbrauchern die Möglichkeit bieten, informierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Fazit

Die Umstellung von der Ökodesign-Richtlinie auf die Ökodesign-Verordnung und die Einführung des Digitalen Produktpasses bieten sowohl Herstellern als auch Verwendern spannende Möglichkeiten sich vom Wettbewerber abzugrenzen und auch die Managementaufgabe, verantwortlich mit den bereitzustellenden Daten umzugehen.

Für Hersteller bedeuten diese Veränderungen verstärkte Anforderungen an nachhaltiges Produktdesign. Die Herausforderung besteht darin, Produkte langlebiger, reparierbar, wiederverwendbar und ressourceneffizienter zu gestalten. Dies eröffnet Chancen, innovative Lösungen zu entwickeln und das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen.

Verwender profitieren von erhöhter Transparenz und Informationen über Produkte. Sie können bewusstere Kaufentscheidungen treffen, die ihren Nachhaltigkeitszielen entsprechen, den Umweltschutz fördern und Produkte länger nutzen. Es ist eine Gelegenheit, die eigene Verbrauchermacht zu nutzen, um Unternehmen zu unterstützen, die sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz engagieren.

Autorin: Anne Michel

26. Okt. 2023

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